Heute soll die neue WordPress-Hauptversion 5.0 erscheinen, deren wohl wichtigste Änderung der neue Editor „Gutenberg“ ist. Dieser wird künftig den bisherigen Texteditor in WordPress ersetzen und soll auch den vielen untereinander inkompatiblen Page-Buildern (wie Elementor, Visual Composer, SiteOrigin Page Builder uvm.) Konkurrenz machen. Genau das wird ihm aber wohl nicht gelingen, denn leider löst Gutenberg kein einziges der üblichen Probleme, die üblicherweise beim Bearbeiten von Seiten und Beiträgen auftreten, sondern macht die Bearbeitung eher sperriger.
Daher Wissenswert zum gravierendsten WordPress-Update ever:
Wie bei jeder Hauptversion von WordPress ist es auch diesmal empfehlenswert, mit dem Update noch etwas zu warten. Dazu ein kurzer Exkurs: Hauptversionen („Major Release“) sind an der ersten und zweiten Stelle der Versionsnummer erkennbar (auf 4.8 folgt 4.9 und darauf eben jetzt 5.0). Die Sicherheitsupdates („Minor Release“) erkennt man an der dritten Stelle der Versionsnummer (auf 4.9.7 folgte 4.9.8, die aktuellste 4er-Version). Sicherheitsupdates werden normalerweise automatisch eingespielt, sobald sie verfügbar sind. Das funktioniert einwandfrei, es ist also dringend anzuraten, diese Funktion eingeschaltet zu lassen!
WordPress-Hauptversionen werden nie automatisch eingespielt, sondern man muss das Update manuell starten. Bei jeder Hauptversion gibt es ein Thema, auf das die Entwickler besonders Wert gelegt haben – bei Version 5.0 ist es die Implementierung des neuen Editors. Dieser ist zum früheren Editor inkompatibel, auch viele Themes und Plugins vertragen sich noch nicht damit, weil die jeweiligen Autoren mit den Anpassungen an Gutenberg bis zuletzt gewartet haben. Die Chance ist also hoch wie nie, dass nach dem Update auf 5.0 manche Teile eurer Website nicht mehr wie vorher funktionieren oder aussehen oder dass die Bearbeitung eurer Inhalte nicht mehr funktioniert!
Wartet also getrost noch bis ins neue Jahr ab, bevor ihr das Update auf 5.0 installiert – es entgeht euch nix. Denn Sicherheitsaktualisierungen bekommt ihr weiterhin auch für die bestehenden WordPress-Versionen automatisch eingespielt (das nächste Update für die aktuelle Version wird die Versionsnummer 4.9.9 tragen), meist werden auch wesentlich ältere WordPress-Versionen bis hinunter zu 3.7 noch zeitnah mit sicherheitskritischen Updates versorgt, sollten gravierende Lücken entdeckt werden. Plugins & Themes könnt ihr auch weiterhin regelmäßig aktualisieren, da die Autoren derzeit ohnehin auch noch mit dem alten Editor kompatibel bleiben werden.
Wer es dennoch eilig hat, auf 5.0 zu wechseln: zuerst ein Komplettbackup machen, das ihr im Notfall auch selbst wieder einspielen könnt. Dann sicherheitshalber das Plugin Classic Editor installieren, mit dem im Bedarfsfall der alte Editor wieder aktiviert werden kann. Danach Plugins & Themes aktualisieren, am Schluss erst WordPress auf 5.0 updaten. Zuletzt noch eine letzte Kontrolle, ob es weitere Plugin-Updates gibt, die erst verfügbar angezeigt werden, wenn WordPress aktualisiert wurde. Sollte irgendetwas nicht wie gewohnt funktionieren: Classic Editor aktivieren und nochmal testen. Im Notfall Backup einspielen und mit dem Update noch warten.
Meine Kunden mit Wartungsvertrag brauchen sich um all das nicht zu kümmern: ich entscheide für jede Website gesondert, ab wann ein Update gefahrlos möglich ist. Daher kann es durchaus sein, dass in den nächsten Wochen das WordPress-Kernupdate NICHT erledigt wird, weil die auf der jeweiligen Website verwendeten Plugins oder Themes noch dagegen sprechen.
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